Zwei Endspiele wie im Vorjahr und mehrere Premieren bei der DM

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Leona Michalski (l.) und Franziska Volkmann erreichten wie 2022 das Finale im Damendoppel.
Foto: Claudia Pauli

Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften 2023 im Badminton (2. bis 5. Februar in Bielefeld)
kommt es heute sowohl im Herreneinzel als auch im Dameneinzel zur Neuauflage des DM-Endspiels von 2022: Bei den Herren treffen am letzten Veranstaltungstag erneut Kai Schäfer (SV Fun-Ball Dortelweil; Setzplatz 1) und Matthias Kicklitz (Blau-Weiss Wittorf; Setzplatz 5/8) aufeinander, bei den Damen stehen sich abermals Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil; Setzplatz 1) und Ann-Kathrin Spöri (TV Refrath; Setzplatz 2) gegenüber.

Während der 29 Jahre alte Kai Schäfer beabsichtigt, seinen dritten DM-Triumph in Folge zu verbuchen, könnte die 24-jährige Yvonne Li bereits ihren fünften DM-Sieg seit 2019 verzeichnen.

Die Badmintonfans in der Seidensticker Halle erlebten am Samstag (4. Februar) sowohl
Weltklasseleistungen von erfahrenen Spieler*innen als auch begeisternde Auftritte zahlreicher
ambitionierter Nachwuchsathlet*innen des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV). Dabei
gestalteten sich viele Matches enorm eng und somit äußerst spannend.

Herreneinzel

So musste Kai Schäfer in seiner Halbfinalpartie drei Matchbälle seines Gegners Samuel Hsiao (1.
BC Wipperfeld; Setzplatz 3/4) abwehren, um letztlich nach einer Spielzeit von 74 Minuten mit
21:16, 13:21, 24:22 als Sieger vom Court zu gehen. „Ich muss mich jetzt erst einmal erholen.
Zwischenzeitlich hatte ich echt Probleme, im Spiel drin zu bleiben. Aber ich probiere immer, bei mir
zu bleiben – egal, was vorher passiert ist“, so der 29-Jährige unmittelbar nach der Begegnung.
Samuel Hsiao präsentierte sich einmal mehr bei den nationalen Titelkämpfen in der Altersklasse
O19 in einer starken Verfassung. Im vergangenen Jahr musste sich der Deutsche Vizemeister von
2019 ebenfalls erst in der Vorschlussrunde Kai Schäfer geschlagen geben. Der Vorjahreszweite Matthias Kicklitz stand hingegen im diesjährigen Halbfinale gerade einmal 25 Minuten auf dem Spielfeld. Beim Stand von 22:20, 3:1 aus seiner Sicht brach sein Kontrahent Max Weißkirchen (1. BC Beuel; Setzplatz 2) die Partie verletzungsbedingt ab.

Dameneinzel

Während Yvonne Li durch einen klaren 21:4, 21:15-Erfolg über Antonia Schaller (1. BC Wipperfeld;
Setzplatz 5/8) das Endspiel erreichte, setzte sich Ann-Kathrin Spöri in der Vorschlussrunde
ebenfalls deutlich gegen Miranda Wilson (SG Schorndorf; Setzplatz 3/4) durch (21:16, 21:8).
Miranda Wilson gewann damit wie 2022 Bronze, Antonia Schaller holte zum ersten Mal bei den
Deutschen Einzelmeisterschaften eine Medaille.

Herrendoppel

Im Herrendoppel behielten die amtierenden Europameister Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1.
BC Wipperfeld; Setzplatz 1) im Halbfinale mit 21:11, 21:8 gegenüber Felix Hammes/Christopher
Klauer (1. BC Beuel/BC Hohenlimburg; Setzplatz 5/8) die Oberhand. Zuvor hatten Bjarne
Geiss/Jan Colin Völker (Blau-Weiss Wittorf/TV Refrath; Setzplatz 2) ihre Vorschlussrundenbegegnung mit Malik Bourakkadi/Jones Jansen (TV Refrath/1. BC Wipperfeld; Setzplatz 3/4) mit 27:25, 21:15 für sich entschieden. Die DM-Zweiten von 2021, Felix Hammes/Christopher Klauer, belegten folglich wie 2022 Platz drei. Jones Jansen war im Vorjahr mit Jan Colin Völker Deutscher Meister geworden.

Damendoppel

Bei den Damen zogen die aktuellen Deutschen Vizemeisterinnen Leona Michalski/Franziska
Volkmann (TV Refrath/Blau-Weiss Wittorf; Setzplatz 2) durch einen 21:18, 22:20-Sieg gegen
Annalena Diks/Alicia Molitor (beide STC Blau-Weiss Solingen, Setzplatz 3/4) erneut ins DM-Finale
ein. Darin trifft das Duo auf Annika Horbach/Brid Stepper (TSV Trittau/1. BC Beuel; Setzplatz 3/4),
die nach einer Spielzeit von 58 Minuten einen 19:21, 22:20, 21:17-Erfolg über Katharina
Altenbeck/Julia Meyer (beide 1. BV Mülheim; Setzplatz 9/12) bejubeln durften. Annika Horbach und Brid Stepper stehen in diesem Jahr erstmalig in ihrer Karriere bei den nationalen Titelkämpfen im Erwachsenenbereich in einem Endspiel. Julia Meyer erreichte derweil 2023 zum ersten Mal bei den Deutschen Einzelmeisterschaften das Halbfinale.

Mixed

Im Finale um den DM-Titel im Gemischten Doppel kommt es zum Aufeinandertreffen von Jones
Jansen/Linda Efler (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 2) und Patrick
Scheiel/Franziska Volkmann (beide Blau-Weiss Wittorf; Setzplatz 3/4). Jones Jansen/Linda Efler
bezwangen in der Runde der besten vier Paarungen die letztjährigen Deutschen Vizemeister Jan
Colin Völker/Stine Küspert (TV Refrath/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 3/4) mit 19:21,
21:13, 21:19, Patrick Scheiel/Franziska Volkmann setzten sich mit 21:15, 22:20 gegen die
Vizeeuropameister in der Altersklasse U19 von 2022, Jarne Schlevoigt/Julia Meyer (beide 1. BV
Mülheim; Setzplatz 9/12), durch.

„Sie haben sehr gut gegengehalten und gut gespielt“, meinte Jones Jansen nach dem Sieg gegen
Jan Colin Völker/Stine Küspert. Seine Mixedpartnerin Linda Efler ergänzte: „Das war ein ziemlich
ausgeglichenes Spiel. Am Ende haben wir das gut gemacht.“ Während Patrick Scheiel in diesem Jahr erstmalig bei den Deutschen Einzelmeisterschaften in ein Finale einzog, holte Jarne Schlevoigt seine erste Medaille bei Titelkämpfen dieser Art.

„Markus-Keck-Gedächtnispokal“ an Brid Stepper

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Brid Stepper bekam von Bernd Mohaupt den „Markus-Keck-Gedächtnispokal“ überreicht.
Foto: Claudia Pauli

Brid Stepper durfte sich am vorletzten Veranstaltungstag zudem über eine Ehrung von
besonderer Bedeutung freuen: Bernd Mohaupt, der Referatsleiter Spielbetrieb O19 im
Deutschen Badminton-Verband, überreichte der 26-Jährigen den „Markus-Keck-
Gedächtnispokal“. Diese Trophäe wurde 1997 von der Familie des viel zu früh
verstorbenen, 20-maligen deutschen Nationalspielers Markus Keck für zehn Jahregestiftet. Danach beschloss der DBV, die Ehrung fortzuführen. Mit dem Pokal zeichnen die Verantwortlichen stets eine*n hervorragende*n Athlet*in aus, der*die nicht allein in sportlicher Hinsicht überzeugt, sondern auch in Bezug auf ihre*seine Persönlichkeit. So werde Brid Stepper etwa deshalb geschätzt, weil sie auf dem Spielfeld immer sehr fair sei, so Bernd Mohaupt. Der „Markus-Keck-Gedächtnispokal“ wird traditionell im Rahmen der Deutschen Meisterschaften O19 verliehen.

Kurzfristige Absagen

Isabel Lohau (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) musste krankheitsbedingt kurzfristig für die 71.
Deutschen Einzelmeisterschaften absagen. Die 30 Jahre alte Europameisterin im Mixed von 2022
und amtierende Vizeeuropameisterin im Damendoppel wäre im Gemischten Doppel mit Mark
Lamsfuß (1. BC Wipperfeld) ebenso von Setzplatz 1 ins Turnier gestartet wie im Damendoppel mit
Linda Efler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim). Auch Fabian Roth (TV Refrath), der Deutsche
Meister von 2017 im Herreneinzel und letztjährige DM-Dritte, fehlte in Bielefeld krankheitsbedingt.

Alle Ergebnisse der Deutschen Einzelmeisterschaften sind auf der DBV-Website unter
www.badminton.de sowie im Internet unter https://dbv.turnier.de (Stichwort „71. Deutsche
Meisterschaften O19 2023“) erhältlich.

Claudia Pauli (Pressesprecherin DBV)