„Wir spielen aktuell leider zu inkonstant. Dabei hat uns gerade das im letzten Jahr so stark gemacht“, sagt Isabel Lohau vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim mit Blick auf die jüngsten internationalen Auftritte. Mit ihrem Partner Mark Lamsfuß (1. BC Wipperfeld) zählt die 31-Jährige zu den besten Mixed-Paarungen der Welt – doch bei den drei europäischen Top-Turnieren im März in Mülheim an der Ruhr, Birmingham und Basel lief es für das erfolgsverwöhnte Duo nicht wie erhofft. Für die WM-Dritten und Europameister im gemischten Doppel war bei den German Open und als Titelverteidiger bei den Swiss Open bereits im zweiten Auftritt im Achtelfinale Endstation. Bei den All England Open mussten Lohau/Lamsfuß sogar schon in der ersten Runde gegen die indonesischen Weltranglisten-25. Hediana Julimarbela und Zachariah Josiahno Sumanti mit 17:21, 18:21 die Segel streichen. Das deutsche Top-Duo büßt damit in der Weltrangliste weiteren Boden ein, nachdem es zuletzt bereits auf den zehnten Platz zurückgefallen war.
Bei den Yonex Swiss Open in Basel unterlagen die Vorjahres-Champions Lohau/Lamsfuß am Donnerstag (23.3.) im Achtelfinale den Thailändern Suprissa Paewsampran und Supak Jomkoh 22:24 und 16:21, nachdem sie im ersten Durchgang schon mit 20:16 geführt, daraufhin aber alle vier Satzbälle vergeben hatten. „Phasenweise können wir das abliefern, was wir wirklich draufhaben – aber aktuell leider nicht lange genug über zwei oder drei Sätze“, sagte Lohau nach der Niederlage in der Schweiz, wo die WM-Dritten am Vortag gegen die Malaysier Teoh Mei Xing und Hoo Pang Ron noch einen 18:21, 21:18 und 21:19-Comebacksieg errungen hatten.
Die aktuell schwierige Phase hat allerdings ihre Gründe: „Ich hatte im Dezember zwei Mal eine Nierenbeckenentzündung, die Nachwirkungen haben sich noch den ganzen Januar über hingezogen“, erläutert Lohau. Die sechsfache deutsche Meisterin (vier Mal Doppel, zwei Mal Mixed) verpasste deshalb im Februar die nationalen Titelkämpfe. Danach folgten Erkältungen und kleinere Achillessehnenprobleme. Kurzum: Nicht die besten Voraussetzungen, um im rasanten Badminton-Sport, wo es umso mehr auf Kleinigkeiten ankommt, konstant auf Weltklasse-Niveau zu agieren.
Das soll sich nun aber wieder zeitnah ändern: „Wir freuen uns jetzt auf eine kleine Auszeit, um dann in eine intensive Trainingsphase zu starten, die dann hoffentlich nicht durch gesundheitliche Probleme gestört wird“, blickt Lohau voraus. Bevor weitere internationale Höhepunkte folgen, etwa die Weltmeisterschaft Ende August in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen als großes Fernziel, peilt Lohau mit ihrem Verein 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim weitere Erfolge an. Die Saarbrücker, die am 29. und 30. April nach 2018 zum zweiten Mal das Final Four um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft ausrichten, hoffen darauf, in den letzten zwei Partien der Bundesliga-Hauptrunde noch Boden gutmachen zu können. Aktuell liegen sie als Tabellendritter zwei Punkte hinter dem SV Fun-Ball Dortelweil auf dem zweiten der beiden direkten Qualifikationsplätze für das Endturnier.
Am übernächsten Samstag (1. April) und Sonntag (2.4) wollen die BCB-Akteure in den beiden abschließenden Heimspielen in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle gegen den TSV Neuhausen-Nymphenburg (15 Uhr) aus München und die SG Schorndorf (14 Uhr) nochmal einen Angriff auf Platz zwei starten. Sollte Dortelweil in seinen letzten Auswärtspartien bei Blau-Weiß Wittorf und beim Tabellenvierten SC Union Lüdinghausen nochmal patzen, ist der Sprung auf Rang zwei vielleicht doch noch möglich – dann auch mit Isabel Lohau, die sich nach den jüngsten internationalen Rückschlägen im Verein neues Selbstvertrauen holen möchte.
dbe
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