Nachdem Manfred Ernst, einer von insgesamt zwei Bundestrainern Einzel im Deutschen Badminton-Verband (DBV), seinen Vertrag aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 2017 auflöste, übernehmen dessen Aufgaben seit dem 1. Januar 2018 zwei Personen, die bereits mit ihm bzw. vor ihm am Bundesstützpunkt in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen) als Trainer tätig waren:
Die bisherige Bundesstützpunkttrainerin Anja Weber fungiert dort neuerdings als Bundestrainerin Einzel. Dabei wurde die halbe Stelle, die sie bis dato innehatte, auf eine volle Stelle aufgestockt. Unterstützung erfährt die 41-Jährige, die ab sofort für die Bereiche Leitung, Planung, Training, Wettkampfbetreuung sowie – teilweise – Athletik zuständig ist, von Christoph Schnaase: Der 35-Jährige ist im Rahmen seiner halben Stelle in den Bereichen Training und Wettkampfbetreuung tätig. Der Erstligaspieler des SC Union Lüdinghausen arbeitete bereits in den Jahren 2014 bis 2016 in Teilzeit für den DBV – damals ausschließlich im Dameneinzel.
„Zusätzlich wird der Bereich Gesundheit/Athletik durch einen externen Experten auf Honorarbasis sowie eine intensivere Einbindung der Physiotherapeuten verstärkt“, erläutert Detlef Poste. Der Chef-Bundestrainer im DBV weist zugleich darauf hin, dass bislang keine geeignete Person gefunden werden konnte, die alle von Manfred Ernst verantworteten Aufgabenbereiche übernehmen kann. Das aktuelle Konstrukt sei deshalb ein Test, ob die Aufteilung auf mehrere Personen funktioniere, so Detlef Poste. Die Verträge von Anja Weber und Christoph Schnaase sind daher auch zunächst auf ein Jahr – bis zum 31. Dezember 2018 – befristet.
Neben Anja Weber trägt weiterhin Xu Yan Wang – als Bundestrainer Einzel – die Hauptverantwortung für die Disziplinen Damen- und Herreneinzel. Arbeitsort des schon viele Jahre in Diensten des olympischen Spitzenverbandes stehenden Coaches ist gleichsam Mülheim an der Ruhr. Seit der Umstrukturierung der Bundesstützpunkte des DBV zum 1. September 2017 trainieren alle Athletinnen und Athleten, die auf die Einzeldisziplinen spezialisiert sind, in der Kommune im Ruhrgebiet, während all jene Spielerinnen und Spieler, die den Fokus auf Damen- bzw. Herrendoppel und Mixed legen, ihren Trainingsstandort in Saarbrücken haben.
Am Bundesstützpunkt in der Hauptstadt des Saarlandes gab es zum 1. Januar 2018 ebenfalls personelle Veränderungen: Der bisherige Bundesstützpunkttrainer Ingo Kindervater wurde zum Bundestrainer Doppel/Mixed befördert. „Ingo Kindervater hat nach dem Weggang des damaligen Leitenden Bundestrainers Doppel/Mixed, Jacob Oehlenschlæger, im August 2016, quasi die Funktion des Bundestrainers Herrendoppel am Bundesstützpunkt Saarbrücken ausgeübt und mit Unterstützung von Johannes Schöttler eine sehr gute Entwicklung vieler Spieler erreicht. Bei der Individual-WM 2017 in Glasgow z. B. haben die beiden Herrendoppel ihre besten Leistungen gezeigt. Mit der Beförderung möchten die Verantwortlichen im DBV dies anerkennen“, so Chef- Bundestrainer Detlef Poste. Der 39 Jahre alte Ingo Kindervater ist in seiner neuen Funktion – wie schon in der vorherigen – in Vollzeit für den DBV tätig. Dabei erfolgt die Anstellung des 97-maligen deutschen Nationalspielers über die Sportfördergruppe der Bundeswehr.
Übersicht über die aktuelle DBV-Leistungssportpersonalstruktur
Sportdirektor: Martin Kranitz (Stützpunktleiter Saarbrücken)
Chef-Bundestrainer: Detlef Poste (Stützpunktleiter Mülheim an der Ruhr)
Bundesstützpunkt (BSP) Einzel in Mülheim an der Ruhr
Bundestrainer Einzel: Xu Yan Wang
Bundestrainerin Einzel: Anja Weber
Bundesstützpunkttrainer Einzel: Christoph Schnaase
Bundestrainer Jugend: Matthias Hütten
Assistenz-Bundestrainer Jugend: Danny Schwarz
Bundesstützpunkt (BSP) Doppel/Mixed in Saarbrücken
Leitender Bundestrainer Doppel/Mixed: Diemo Ruhnow
Bundestrainer Doppel/Mixed: Ingo Kindervater
Bundesstützpunkttrainer Doppel/Mixed: Johannes Schöttler
OSP-Trainer*: Dede Dewanto
Bundestrainer Wissenschaft/Bildung: Hannes Käsbauer
Bundestrainer Talententwicklung: Dr. Dirk Nötzel
*: OSP = Olympiastützpunkt (in dem Fall OSP Rheinland-Pfalz/Saarland)
Claudia Pauli (Pressesprecherin DBV)
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