Vier Badmintonasse bei DM mit zweifacher Titelchance

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Der 20 Jahre alte Matthias Kicklitz trifft im Finale des Herreneinzelwettbewerbs auf Titelverteidiger Kai Schäfer. Foto: Claudia Pauli

Bei den 70. Deutschen Einzelmeisterschaften in Mülheim an der Ruhr (28. bis 31. Juli 2022) haben
jeweils zwei Spielerinnen und Spieler in zwei Disziplinen das Endspiel erreicht: Während Stine
Küspert (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) und Emma Moszczynski (SV Fun-Ball Dortelweil)
gemeinsam im Damendoppel ins Finale einzogen und sich zudem im Mixed im Match um den DM-
Titel gegenüberstehen, schafften Bjarne Geiss (Blau-Weiss Wittorf) und Jan Colin Völker (TV
Refrath) jeweils im Herrendoppel und im Mixed den Sprung ins Endspiel.

Je eine Chance auf den Turniersieg haben Kai Schäfer (SV Fun-Ball Dortelweil; Herreneinzel),
Matthias Kicklitz (Blau-Weiss Wittorf; ebenfalls Herreneinzel), Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil;
Dameneinzel), Ann-Kathrin Spöri (TV Refrath; ebenfalls Dameneinzel), Jones Jansen (1. BC
Wipperfeld; Herrendoppel), Daniel Hess (1. BC Beuel; ebenfalls Herrendoppel), Leona Michalski
(TV Refrath; Damendoppel) sowie Franziska Volkmann (Blau-Weiss Wittorf; ebenfalls Damendoppel).

Dabei zählen Daniel Hess, Matthias Kicklitz, Leona Michalski, Emma Moszczynski und Ann-Kathrin
Spöri in diesem Jahr erstmalig bei den nationalen Titelkämpfen im Erwachsenenbereich zu den
Finalteilnehmer*innen.

Die Endspiele beginnen am Sonntag (31. Juli 2022) um 10.00 Uhr. Zunächst wird in der
Westenergie Sporthalle das Finale im Mixed ausgetragen, es folgen die Endspiele im
Dameneinzel, im Herreneinzel, im Damendoppel und im Herrendoppel.

Herreneinzel

Im Finale des Herreneinzelwettbewerbs stehen sich der an Nummer zwei gesetzte Titelverteidiger
Kai Schäfer (SV Fun-Ball Dortelweil) und der erst 20 Jahre alte Matthias Kicklitz (Blau-Weiss
Wittorf; Setzplatz 5/8) gegenüber. Der Nachwuchsspieler besiegte am Samstag (30. Juli 2022) erst
im Viertelfinale den an Position eins notierten dreimaligen Deutschen Meister Max Weißkirchen (1.
BC Beuel) in zwei Sätzen, ehe er wenige Stunden später im Halbfinale den Vorjahreszweiten
Fabian Roth (TV Refrath; Setzplatz 3/4) mit 21:19 im dritten Durchgang bezwang. „Das ist
unglaublich. Ich bin ein bisschen schwierig ins Turnier gestartet, aber habe mich von Spiel zu Spiel
gesteigert“, meinte Matthias Kicklitz nach seinem Sieg in der Runde der besten vier Herren
strahlend. Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften 2021 traf der U19-Europameister von 2020
im Mixed in der Vorschlussrunde auf Kai Schäfer.

Dameneinzel

Im Dameneinzel bestreiten die topgesetzte Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil), die zuvor dreimal
in Folge bei den nationalen Titelkämpfen O19 die gesamte Konkurrenz hinter sich ließ, und die an
Position zwei notierte Ann-Kathrin Spöri (TV Refrath) das Endspiel. Während Yvonne Li ihre
Halbfinalbegegnung mit Miranda Wilson (SG Schorndorf; Setzplatz 3/4) für sich entschied, behielt
die 21 Jahre alte Ann-Kathrin Spöri – gleichsam in zwei Sätzen – gegenüber der vier Jahre
jüngeren Selin Hübsch (TV Refrath; Setzplatz 5/8) die Oberhand. „Das war ein harter Kampf.
Miranda hat sehr gut gespielt. Ich war eher passiv und meine Schläge waren nicht so akkurat. Ich
bin auf jeden Fall glücklich, im Finale zu stehen“, meinte Yvonne Li.

Herrendoppel

Auch im Herrendoppel ist nach wie vor eine erfolgreiche Titelverteidigung möglich: Die
topgesetzten Vorjahressieger Jones Jansen/Jan Colin Völker (1. BC Wipperfeld/TV Refrath) zogen
ebenso ins Finale ein wie das an Position zwei notierte Duo Bjarne Geiss/Daniel Hess (Blau-Weiss
Wittorf/1. BC Beuel). Dabei warfen Bjarne Geiss/Daniel Hess im Halbfinale die amtierenden
Deutschen Vizemeister Felix Hammes/Christopher Klauer (1. BC Beuel/BC Hohenlimburg;
Setzplatz 3/4) in zwei Sätzen aus dem Turnier.

Damendoppel

Im Damendoppel stehen wie im Dameneinzel und im Herrendoppel die Nummer eins und die
Nummer zwei der Setzliste im Endspiel: Folglich treffen darin Stine Küspert/Emma Moszczynski
(1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/SV Fun-Ball Dortelweil; Setzplatz 1) auf die letztjährigen DM-
Dritten Leona Michalski/Franziska Volkmann (TV Refrath/Blau-Weiss Wittorf; Setzplatz 2).

Mixed

Um den Titel im Mixed spielen in diesem Jahr Jan Colin Völker/Stine Küspert (TV Refrath/1. BC
Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 2) und Bjarne Geiss/Emma Moszczynski (Blau-Weiss
Wittorf/SV Fun-Ball Dortelweil; Setzplatz 3/4). „Wir sind sehr froh über unser erstes gemeinsames
Finale – mein erstes überhaupt. Heute war es eine sehr gute Performance. Nun sind wir gespannt
auf das Finale gegen unsere Trainingspartner“, sagte Emma Moszczynski nach dem Sieg in der
Vorschlussrunde gegen die topgesetzte Paarung Patrick Scheiel/Franziska Volkmann (beide Blau-
Weiss Wittorf). Alle vier Finalteilnehmer*innen bestreiten am 31. Juli 2022 erstmalig ein DM-
Endspiel im Erwachsenenbereich in dieser Disziplin.

„Markus-Keck-Gedächtnispokal“ an Hannah Pohl

Nach Beendigung der Viertelfinalspiele durfte sich Hannah Pohl über eine Ehrung von
besonderer Bedeutung freuen: DBV-Präsident Ralf Michaelis, DBV-Vizepräsident Wilfried Jörres
und Bernd Mohaupt, der Referatsleiter Spielbetrieb O19 im Deutschen Badminton-Verband
(DBV), überreichten der 28-Jährigen den „Markus-Keck-Gedächtnispokal“. Diese Trophäe wurde
1997 von der Familie des viel zu früh verstorbenen, 20-maligen deutschen Nationalspielers
Markus Keck für zehn Jahre gestiftet. Danach beschloss der DBV, die Ehrung fortzuführen. Mit
dem Pokal zeichnen die Verantwortlichen stets eine*n hervorragende*n Athlet*in aus, der*die
nicht allein in sportlicher Hinsicht überzeugt, sondern auch in Bezug auf ihre*seine Persönlichkeit.
So sei Hannah Pohl als vorbildliche, faire Sportlerin bekannt und beliebt und verkörpere
Badminton mit Leib und Seele. U. a. ihre Tätigkeit als Jugendtrainerin in ihrem Heimatverein, dem
1. BC Beuel, übe sie mit viel Engagement und hoher Qualität aus. Der „Markus-Keck-
Gedächtnispokal“ wird traditionell im Rahmen der Deutschen Meisterschaften O19 verliehen.

Gut organisiertes Heimspiel

Veranstaltet werden die 70. Deutschen Einzelmeisterschaften von der Vermarktungsgesellschaft
Badminton Deutschland mbH (VBD), Ausrichter ist der 1. BV Mülheim. Für Unterstützung sorgen
die Firma YONEX, die als Hauptsponsor fungiert, sowie die Sponsoringpartner Westenergie und
Sparkasse Mülheim an der Ruhr. Für die Einzelspezialist*innen sowie für die leistungsstärksten
Nachwuchsasse des DBV sind die Titelkämpfe in der Stadt im Ruhrgebiet ein Heimspiel:
Gegenüber der Westenergie Sporthalle befindet sich das Deutsche Badminton-Zentrum (DBZ),
das u. a. den Bundestützpunkt Einzel O19/Jugend beherbergt. „Die DM vor der Haustüre zu
spielen, ist eine coole Sache – wie ein Heimvorteil“, meinte etwa Yvonne Li. Die
Olympiateilnehmerin von Tokio fügte hinzu: „Die Wege sind kurz, die DM ist gut organisiert und die
Halle ist sehr schön.“

Claudia Pauli (Pressesprecherin DBV)