Die Nordeuropäerinnen hatten bereits bei der vorangegangenen Auflage der European Men’s & Women’s Team Championships, 2018 im russischen Kasan, das Endspiel gegen Deutschland für sich entschieden. Auch damals gewann Dänemark mit 3:1.
Seit die EM für Herren- und für Damennationalmannschaften – im Jahr 2006 – in der Form, wie sie aktuell Bestand hat, eingeführt wurde, gelang es den Spielerinnen des DBV bei jeder Austragung, eine Medaille zu holen.
„Alles war heute möglich. Wir hätten es ebenso verdient gehabt“, sagte DBV-Sportdirektor Martin Kranitz nach dem Endspiel in Liévin.
Nach souveränen Siegen in der Gruppenphase gegen die Slowakei, Portugal und Lettland (jeweils 5:0) hatte das deutsche Damenteam bei den European Men’s & Women’s Team Championships 2020 im Viertelfinale gegen Ungarn ebenfalls klar gewonnen (3:0). Im Halbfinale verzeichnete die Auswahl des DBV einen 3:1-Erfolg über Schottland.Das hervorragende Abschneiden in Liévin bedeutete für die deutschen Spielerinnen zugleich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft für Herren- und Damennationalmannschaften 2020 (16. bis 24. Mai in Aarhus/Dänemark). Im EM-Team standen vier Nachwuchsasse, die in diesem Jahr erstmalig bei einer Europameisterschaft im Erwachsenenbereich aufschlugen.
In Finale bezwang zum Auftakt die Deutsche Meisterin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) im 1. Dameneinzel Julie Dawall Jakobsen (Weltranglistenplatz 48) mit 19:21, 24:22, 21:16. „Wir waren beide super-nervös und haben zu Beginn beide viel durch die Mitte gespielt und darauf gewartet, wer den ersten Fehler macht. Am Ende war es richtig anstrengend, das war ein richtig harter Fight. Nachdem ich gestern verloren habe, bin ich nun umso glücklicher, dass ich die Mannschaft in Führung gebracht habe“, sagte die Weltranglisten42. nach dem zweiten Sieg im siebten Vergleich mit der Dänin.
Im nachfolgenden 1. Damendoppel mussten sich Linda Efler/Isabel Herttrich (SC Union Lüdinghausen/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 33) ihren dänischen Kontrahentinnen Alexandra Bøje/Mette Poulsen (Weltranglistenplatz 38) nach einer Spielzeit von 80 Minuten hauchdünn mit 24:22, 16:21, 19:21 geschlagen geben. „Wir hatten im dritten Satz einen sehr schlechten Start, lagen 0:6 hinten, und haben uns dann gut zurückgekämpft“, meinte die 25 Jahre alte Linda Efler. Ihre Doppelpartnerin Isabel Herttrich ergänzte: „Am Ende waren es dann unter anderem zwei blöde Entscheidungen von mir, die den Ausschlag gegeben haben.“ Linda Efler und Isabel Herttrich standen Alexandra Bøje/Mette Poulsen erstmalig im Rahmen eines Turniers gegenüber.
Im anschließenden 2. Dameneinzel unterlag Fabienne Deprez (Club de Badminton d’Aulnay-sousBois/Frankreich; Weltranglistenplatz 64) der U19-Vizeweltmeisterin von 2018, Line Christophersen (Weltranglistenplatz 55), mit 14:21, 11:21. „Das war nichts. Ich bin zu keiner Zeit ins Spiel gekommen, das hat es mir schwer gemacht. Ich hatte unter anderem Probleme mit der Länge und der Höhe – heute hat einfach gar nichts gestimmt. Sie war einfach besser“, zog Fabienne Deprez selbstkritisch ein Fazit. Die Deutsche Vizemeisterin bestritt anlässlich der Team-EM in Liévin erstmalig ein Wettkampfmatch gegen die 20 Jahre alte Dänin.
Den 3:1-Gesamtsieg machten die Nordeuropäerinnen durch einen Drei-Satz-Erfolg im 2. Damendoppel perfekt: Maiken Fruergaard/Amalie Magelund behielten darin mit 19:21, 21:17, 21:12 gegenüber Stine Küspert/Kilasu Ostermeyer (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/TV Refrath) die Oberhand. Derzeit wird keine der beiden Paarungen in der Weltrangliste geführt. Die Damenduos trafen anlässlich der Titelkämpfe zum ersten Mal aufeinander.
Claudia Pauli (Pressesprecherin DBV)
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