Drei Medaillenchancen für den DBV

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Isabel Lohau (l.) und Linda Efler erreichten die Runde der besten acht Damendoppel.
Foto: Claudia Pauli

Der Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) bei den Individual-Europameisterschaften 2022 (25. bis 30. April in Madrid/Spanien) ihre Medaillenchance gewahrt: Im Herrendoppel steht nach einem Sieg im Achtelfinale am Mittwoch (27. April 2022) ebenso ein deutsches Duo im Viertelfinale wie im Damendoppel und im Mixed. Wer seine Partie aus der Runde der besten acht Paarungen für sich entscheidet, hat eine Medaille sicher: Bei den European Championships wird kein „kleines Finale“ ausgetragen, sondern die unterlegenen Halbfinalistinnen erhalten jeweils automatisch Bronze. Alle Viertelfinalspiele finden am Donnerstag (28. April 2022) statt.

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Herrendoppel

Im Herrendoppel standen die Weltranglisten-17. Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1. BC Wipperfeld) nach einer Spielzeit von 37 Minuten als Viertelfinalteilnehmer fest. Als Nummer zwei der Setzliste bezwangen die amtierenden Vizeeuropameister in ihrem Achtelfinalmatch Rory Easton/Zach Russ (Weltranglistenplatz 75) mit 21:18, 21:18.
Während die Perspektivkaderathleten des DBV in Madrid erstmalig in ihrer Karriere bei einem internationalen Turnier gegen die Engländer aufschlugen, kennen sie ihre nächsten Kontrahenten bereits: Den bis dato einzigen Vergleich mit den Franzosen William Villeger/Fabien Delrue, ausgetragen anlässlich der YONEX Swiss Open 2022 in Basel/Schweiz, entschieden Mark Lamsfuß/Marvin Seidel in drei Sätzen für sich. Die Weltranglisten-42. sind bei der EM an Nummer sieben gesetzt. „Die Franzosen haben auch schon einige gute Ergebnisse eingefahren. Das wird sicherlich ein interessantes Spiel und wir freuen uns darauf, um die Medaille zu kämpfen“, so Marvin Seidel.

Damendoppel

Im Damendoppel zogen die aktuellen Deutschen Meisterinnen Linda Efler/Isabel Lohau (SC Union Lüdinghausen/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 25) durch einen 21:15, 21:17-Erfolg im Achtelfinale über Katharina Fink/Yasmine Hamza (Weltranglistenplatz 100) ins Viertelfinale ein. „Das Spiel heute war – glaube ich – ein souveräner Sieg, es hat Spaß gemacht. Es ist relativ schwer, hier in der Halle zu spielen, weil die Bälle sehr schnell sind. Das haben wir heute noch nicht ganz so gut hinbekommen, aber ich denke, wir sind jetzt ready für morgen und wissen, was uns erwartet“, analysierte Linda Efler das erste Aufeinandertreffen von ihr und Isabel Lohau mit den Italienerinnen.

In der Runde der besten acht Damenduos stehen die an Nummer vier gesetzten Sportsoldatinnen der Bundeswehr den an Position acht notierten Däninnen Christine Busch/Amalie Schulz (Weltranglistenplatz 50; Bilanz aus Sicht der Deutschen: 0:0) gegenüber. „Wir haben gegen die zwei jungen Däninnen noch nie gespielt, uns aber Videos von ihnen angesehen. Das Spiel wird auch nicht ganz einfach werden, aber wir wollen uns die Medaille holen“, blickte Isabel Lohau voraus.

Mixed

Die amtierenden EM-Dritten im Mixed, Mark Lamsfuß/Isabel Lohau (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 15), gewannen ihre Partie aus dem Achtelfinale mit 21:14, 21:18 gegen die Niederländer Ties Van Der Lecq/Debora Jille (Weltranglistenplatz 83). Diese Begegnung kam ebenfalls erstmalig im Rahmen eines internationalen Wettkampfes zustande. „Wir haben ein gutes Mixed gespielt – unter schweren Bedingungen, denn die Bälle waren extrem schnell. Das war ein solider Sieg, wir sind zufrieden“, meinte Mark Lamsfuß.

Im Spiel um eine EM-Medaille treffen Mark Lamsfuß/Isabel Lohau als Nummer vier der Setzliste auf die an Position sieben notierten Schotten Adam Hall/Julie Macpherson (Weltranglistenplatz 43), die bei den stark besetzten YONEX GAINWARD German Open 2022 in Mülheim an der Ruhr bis ins Halbfinale gekommen waren. In den bisherigen vier Vergleichen mit Adam Hall/Julie Macpherson behielten jeweils die DBV-Asse die Oberhand.
Die aktuellen Deutschen Vizemeister Jones Jansen/Linda Efler (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen) hingegen schieden in der Runde der besten 16 Gemischten Doppel aus: In einem in den ersten beiden Sätzen ausgeglichenen Match gegen das an Position zwei notierte Duo Thom Gicquel/Delphine Delrue (Weltranglistenplatz 11) mussten sich die Weltranglisten-51. des DBV letztlich mit 18:21, 21:16, 11:21 geschlagen geben. Damit verbuchten die Franzosen im insgesamt zweiten Aufeinandertreffen mit Jones Jansen/Linda Efler den zweiten Sieg.

Dameneinzel

Auch für Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) ist die EM bereits beendet: Einen Tag nach ihrem 21:9, 21:18-Erfolg in der zweiten Runde über die Schwedin Edith Urell (Weltranglistenplatz 172) unterlag die 23 Jahre alte Weltranglisten-25. in ihrem Achtelfinalspiel Qi Xuefei (Weltranglistenplatz 45) mit 13:21, 15:21. Damit führt die Französin im direkten Vergleich nun mit 3:2. „Die Bälle waren schwer zu kontrollieren und ich habe zu viele Fehler gemacht“, sagte die dreimalige Deutsche Meisterin im Dameneinzel enttäuscht. Bei den kontinentalen Titelkämpfen 2021 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam Yvonne Li bis ins Viertelfinale.

Herreneinzel

Eigentlich hätte sich der dreimalige Deutsche Meister im Herreneinzel, Max Weißkirchen (SC Union Lüdinghausen; Weltranglistenplatz 68), in der Runde der besten 16 Herren ein weiteres Mal mit dem topgesetzten Olympiasieger von Tokio, Viktor Axelsen (Bilanz aus Sicht des Deutschen: 0:3), messen dürfen. Doch der 25 Jahre alte Sportsoldat der Bundeswehr musste aus gesundheitlichen Gründen auf das Duell mit dem Weltranglistenersten aus Dänemark verzichten: „Ich habe Max heute Morgen abgemeldet, da er einen leichten Infekt hat. Das Risiko ist uns zu hoch, dass es sich verschlimmert“, erläuterte DBV-Sportdirektor Martin Kranitz.

Weitere Informationen

Alle Ergebnisse der Individual-EM in Madrid sind auf der DBV-Website unter www.badminton.de sowie im Internet unter https://bwf.tournamentsoftware.com (Stichwort „2022 European Championships“) erhältlich.

Claudia Pauli (Pressesprecherin DBV)