Fuchsi und sein Team buchen das Final Four-Ticket

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Daniel Nikolov verlor zwar sein Einzel, das Team jedoch feierte mit einem Gesamtsieg den Einzug zum Final Four. Foto: Thomas Wieck

Der amtierende deutsche Meister 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim nimmt Kurs Richtung Titelverteidigung. Am Sonntag schaffte der BCB mit einem 4:2-Heimsieg im Playoff-Viertelfinale gegen Blau-Weiß Wittorf die erneute Qualifikation für das Final Four in Stuttgart, wo am 23. April der neue Champion gekürt wird.

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Sie mussten diesmal einen Umweg nehmen – doch das mit Erfolg. Die Badminton-Asse des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim werden auch in diesem Jahr beim Final Four-Endturnier um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft dabei sein. Am vergangenen Sonntag trotzte der amtierende Meister im Playoff-Viertelfinale der Badminton-Bundesliga gegen Blau-Weiß Wittorf-Neumünster allen personellen Problemen und buchte mit einem 4:2-Erfolg in der heimischen Joachim-Deckarm-Halle das Ticket fürs Halbfinale, in dem es am Freitag, den 22. April in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer gegen den Hauptrunden-Zweiten SV Fun-Ball Dortelweil geht.

Michael Fuchs nahm am Sonntag gegen die Gäste aus Neumünster keinen Umweg, sondern den direkten Weg. Zusammen mit dem Niederländer Ruben Jille feierte der 39-Jährige im ersten Herrendoppel gegen Bjarne Geiss und Niclas Nøhr einen unerwartet glatten 11:6, 11:8, 11:7-Erfolg. Beide legten mit dem ersten Punkt die wichtige Basis für den Gesamterfolg über den Bundesliga-Sechsten der regulären Runde. Für Fuchs war es nicht irgendein Sieg, sondern ein ganz besonderer, nachdem er zuletzt verkündet hatte, dass er nach der Saison neue Wege gehen wird. Nach insgesamt 19 Jahren und sensationellen zehn Titelgewinnen mit dem BCB wird „Fuchsi“ zu seinem Heimatverein TV Marktheidenfeld zurückkehren und nur noch in der 2. Bundesliga aufschlagen. Nachdem er vor dem Duell mit Wittorf von einem zu Tränen gerührten Bischmisheimer Vereinsboss Frank Liedke offiziell verabschiedet worden war, zeigte er auf dem Court in seinem allerletzten Heimspiel für den BCB nochmal all das, was ihn in seiner langen Zeit bei den Saarbrückern ausgezeichnet hatte: Badminton auf Topniveau, Emotionen und Einsatz pur – und wie so oft ein erfolgreich beendetes Match. „Wir haben überraschend souverän gewonnen, das hatte ich so nicht erwartet. Aber sehr schön, dass es so gelaufen ist. Es war schon vorher bei der Verabschiedung von Frank sehr emotional. Ich wollte meinen letzten Heimauftritt für Bischmisheim natürlich unbedingt gewinnen – und bin heilfroh, dass das so gut geklappt hat“, freute sich Fuchs.

Er habe nach seiner Partie schon ein paar Minuten gebraucht, um das Ganze zu verarbeiten. „Ich habe mir eine ruhige Ecke gesucht und mich kurz gesammelt“, verriet Fuchs. Allerdings nicht lange, schließlich galt es, die Kollegen beim Kampf ums Final Four entsprechend zu unterstützen und die Daumen zu drücken. Letzteres sollte helfen: In Abwesenheit von Nationalspielerin Isabel Lohau, die parallel bei den Swiss Open mit dem Sieg im Mixed und Rang zwei in der Damen-Konkurrenz ihre erfolgreichste internationale Turnierwoche überhaupt hinlegte, und der erkrankten Priskila Siayhaya setzte BCB-Teammanager Volker Eiber im Damenbereich auf Franziska Volkmann und Stine Küspert sowie im Einzel auf die junge Luxemburgerin Kim Schmidt. Während Schmidt im Duell mit Wittorfs Ungarin Vivien Sandorhazi beim 5:11, 3:11, 9:11 letztlich chancenlos blieb, gingen die anderen beiden Partien mit Damenbeteiligung trotz der ungünstigen Vorzeichen an die Gastgeber. Im Damendoppel holten Küspert und Volkmann mit ihrem 15:14, 12:14, 11:8 und 11:7 gegen Lise Jaques und Sandorhazi den zweiten Punkt für den Titelverteidiger. Volkmann durfte sich daraufhin im Mixed wie ihr Partner Ruben Jille über den zweiten Sieg des Tages freuen: Beide bezwangen Jaques und Nøhr überdeutlich mit 11:5, 11:5 und 11:2.

Den vierten und entscheidenden Punkt steuerte der dänische Einzelspezialist Mads Christophersen bei. Der Bischmisheimer Neuzugang bezwang Matthias Kicklitz ebenfalls glatt in drei Durchgängen mit 11:8, 11:6, 11:9. Etwas überraschend war der Ausgang im zweiten Herreneinzel, wo Daniel Nikolov eine seiner ganz seltenen Niederlagen in Single-Matches hinnehmen musste. Er unterlag dem Dänen Søren Toft Hansen 4:11, 11:9, 9:11 und 8:11, wobei sich beim Bulgaren die vielen Reisestrapazen zuletzt negativ bemerkbar machten. Unter der Woche spielte Nikolov noch beim internationalen Turnier in Polen. Dort mischte auch BCB-Neuzugang und Doppelspezialist Frederik Søgaard überaus erfolgreich mit. Er gewann mit seinem Partner Rasmus Kjaer die Herrendoppel-Konkurrenz – für das Duell mit Wittorf stand er ebenfalls nicht zur Verfügung. „Wir waren aufgrund der vielen Ausfälle personell ziemlich geschwächt, konnten das aber gut kompensieren. Unser breiter Kader hat sich einmal mehr bezahlt gemacht“, befand Fuchs. Der Altmeister blickte auch bereits voraus auf den anstehenden Saisonhöhepunkt in knapp vier Wochen in Stuttgart. „Das wird mit Sicherheit eine besondere Veranstaltung. Ich hoffe natürlich darauf, dass ich dort noch zwei Spiele bestreiten werde. Vieles wird davon abhängen, ob die Teams jeweils in Bestbesetzung antreten können. Wenn das bei uns der Fall ist, bin ich guter Dinge“, freut sich Fuchs auf seinen vorerst letzten Einsatz im Saarbrücker Dress, dem dann hoffentlich im Finale tatsächlich noch ein weiterer folgen wird.

dbe