Personelle und strukturelle Veränderungen im Präsidium beim DBV-Verbandstag

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Die Mitglieder des DBV-Präsidium stellen sich der Fotografin. Foto: Claudia Pauli

Zwei langjährige Vizepräsidenten zu DBV-Ehrenmitgliedern ernannt, eine Neustrukturierung des Präsidiums beschlossen und zum ersten Mal eine Frau ins Führungsgremium des im Jahr 1953 gegründeten Spitzenverbandes gewählt: Der 54. Ordentliche Verbandstag des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV), der am 9. Juni in Braunschweig abgehalten wurde, avancierte emotional wie inhaltlich zu einer besonderen Veranstaltung.

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Dietrich Heppner (Frechen), der dem Führungsgremium seit 1998 als Vizepräsident Leistungssport angehörte, und Gerd Pigola (Leipzig), der seit 2002 als Vizepräsident Wettkampfsport fungierte und zudem in den 1990er-Jahren bereits Mitglied des DBV-Präsidiums war, stellten sich 2018 nicht erneut zur Wahl und wurden daraufhin von den Delegierten des DBV und jenen aus den 16 Badminton-Landesverbänden einstimmig mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht – der zweithöchsten Ehrung, die der DBV in seiner Ehrenordnung vorsieht (nach der Ehrenpräsidentschaft).

„Ich kenne Euch beide schon über 20 Jahre und habe Euch stets als engagierte, loyale Mitarbeiter im DBV-Präsidium erlebt – schon in meiner Funktion als Landesverbandsvorsitzender“, sagte DBV- Präsident Thomas Born (Berlin), nachdem er einige „Badminton-Stationen“ von Dietrich Heppner und Gerd Pigola in Erinnerung gerufen hatte. Er ergänzte: „Ich möchte Euch auch dafür danken, dass Ihr mir im Zusammenhang mit meinem jetzigen Amt großes Vertrauen und große Unterstützung entgegengebracht habt.“

Präsidium deutlich erweitert

Auf Anregung des bis dato amtierenden Präsidiums nahm der Verbandstag das Ausscheiden dieser beiden langjährigen Präsidiumsmitglieder zum Anlass, eine Neustrukturierung des Führungsgremiums vorzunehmen. Bestand das DBV-Präsidium bislang aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten für Leistungssport, dem Vizepräsidenten für Wettkampfsport, dem Vizepräsidenten für Breitensport und dem hauptamtlich tätigen Geschäftsführer, setzt es sich neuerdings aus dem Präsidenten, mindestens vier und höchstens sechs Vizepräsidenten ohne Vorabfestlegung der Geschäftsverteilung, dem Chefbundestrainer oder dem Sportdirektor für den Bereich Leistungssport sowie dem Geschäftsführer zusammen. Der Chefbundestrainer bzw. Sportdirektor ist – wie der Geschäftsführer – hauptamtlich tätig und wird somit nicht vom Verbandstag gewählt. Vielmehr obliegt die Entscheidung darüber, ob der Chef-Bundestrainer oder der Sportdirektor den Bereich Leistungssport vertritt, dem Präsidium. „Um für die Zukunft gerüstet zu sein, muss der DBV in allen Bereichen vermehrt zu hauptamtlicher Arbeit kommen und die Aufgabenbereiche für Ehrenamtliche auf ein leistbares Maß reduzieren“, erläuterte DBV-Präsident Thomas Born im Zusammenhang mit dem Antrag auf Neustrukturierung des Präsidiums.

Dr. Pia Hermanns sorgt für Novum

Bei den danach anstehenden Wahlen zum Präsidium schöpften die Delegierten gleich die neuen Möglichkeiten aus und entschieden sich für insgesamt fünf neue Vizepräsidenten. Dabei gehört mit Dr. Pia Hermanns (Eltville) nun erstmalig eine Frau dem Präsidium des im Jahr 1953 gegründeten Spitzenverbandes an.

Den sechsten Vizepräsidentenposten belegt Karl-Heinz Zwiebler (Bonn), der bis dato als Vizepräsident Breitensport im DBV fungierte und turnusgemäß erst 2020 erneut zur Wahl steht. Um im Zuge der Neustrukturierung des Präsidiums mit einheitlichen Begrifflichkeiten arbeiten zu können, entfiel bei ihm bereits jetzt der Zusatz „Breitensport“ in der Bezeichnung des Amtes. Sein Aufgabengebiet wird in den nächsten zwei Jahren jedoch keine wesentlichen Änderungen erfahren. Auch die Amtszeit von DBV-Präsident Thomas Born läuft noch bis zum 56. Ordentlichen DBV- Verbandstag.

Zum Vertreter des Bereichs Leistungssport im Präsidium bestimmte das neue Führungsgremium bei seiner konstituierenden Sitzung – unmittelbar im Anschluss an den Verbandstag – Chef- Bundestrainer Detlef Poste. „Da Detlef Postes Arbeitsort Mülheim an der Ruhr ist, wo auch der DBV- seinen Sitz hat, und er zudem durch seine langjährige Tätigkeit als DBV-Geschäftsführer viel Erfahrung in Bezug auf die Mitarbeit im Präsidium hat, erschien es uns sinnvoll, ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen und nicht DBV-Sportdirektor Martin Kranitz, der in Saarbrücken beheimatet ist“, erklärte DBV-Präsident Thomas Born.

Das Präsidium des DBV setzt sich neuerdings wie folgt zusammen:

Präsident: Thomas Born (Berlin); Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2020

Vizepräsident: Karl-Heinz Zwiebler (Bonn); Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2020

Vizepräsident: Uwe Gredner (Hohenhameln); neu gewählt; Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2022

Vizepräsidentin: Dr. Pia Hermanns (Eltville); neu gewählt; Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2022

Vizepräsident: Frank Liedke (Saarbrücken); neu gewählt; Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2022

Vizepräsident: Ralf Michaelis (Trier); neu gewählt; Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2022

Vizepräsident: Ulrich Schaaf (Hövelhof); neu gewählt; Amtszeit läuft bis zum DBV-Verbandstag 2022

Hauptamtlicher Chef-Bundestrainer: Detlef Poste (Mülheim an der Ruhr); vom Präsidium bestimmt

Hauptamtlicher Geschäftsführer: Roland Herres (Mülheim an der Ruhr); qua Funktion Mitglied des Präsidiums.

DBV-Haushalt einstimmig genehmigt

Die Delegierten genehmigten in Braunschweig einstimmig das Rechnungsergebnis für das abgelaufene Haushaltsjahr 2017, den Nachtragshaushalt für das laufende Haushaltsjahr 2018 und den Haushaltsplan für das kommende Haushaltsjahr 2019.

Außerdem entlasteten sie einstimmig die DBV-Organe nach § 11 Nrn. 2. bis 4. der Satzung (Präsidium, Verbandsgericht sowie die Ausschüsse für Leistungssport, Wettkampfsport, Breitensport, Jugend und Bundesligaangelegenheiten) bezüglich der Jahresrechnung und der Geschäftsführung.

„Mein Dank geht – im Namen aller Badminton-Landesverbände – an das Präsidium, das im vergangenen Jahr wieder zum Wohle aller Badmintonbegeisterten in Deutschland hervorragende Arbeit geleistet hat“, so Bernd Pfeifer vor der entsprechenden Abstimmung. Der Präsident des Hessischen Badminton-Verbandes (HBV) war im Rahmen des 54. Ordentlichen DBV-Verbandstags von den Delegierten zum Wahlleiter bestimmt worden.

Deutsche Meisterschaften vergeben

Traditionell entscheiden die Delegierten im Rahmen des DBV-Verbandstags auch über die Ausrichtung verschiedener Deutscher Meisterschaften.
Vergebene Meisterschaften im Rahmen des 54. Ordentlichen DBV-Verbandstags Meisterschaft

Datum Ausrichter Gastgebender Badminton- Landesverband

8. Deutsche Meisterschaften U13 Samstag/Sonntag, 23./24. November 2019 1. BC Beuel Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen (BLV-NRW)

48. Deutsche Meisterschaften U15 41. Deutsche Meisterschaften U17

68. Deutsche Meisterschaften U19 Freitag bis Sonntag, 29. November bis 1. Dezember 2019 1. BV Mülheim Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen (BLV-NRW)

37. Internationale Deutsche Meisterschaften U19 Donnerstag bis Sonntag, 5. bis 8. März 2020 SG EBT Berlin Badminton-Verband Berlin-Brandenburg (BVBB)

51. Deutsche Meisterschaften U22 Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. April 2020 1. BC Beuel Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen (BLV-NRW)

55. Deutsche Mannschaftsmeisterschaften U19 46. Deutsche Mannschaftsmeisterschaften U15 Freitag bis Sonntag, 1. bis 3. Mai 2020 1. BV Mülheim Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen (BLV-NRW)

Mehrere weitere Ehrungen

Neben Dietrich Heppner und Gerd Pigola wurden in Braunschweig mehrere weitere verdiente Verbandsangehörige für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Dreimal hatte DBV- Präsident Thomas Born die schöne Aufgabe, langjährigen Funktionsträgern die DBV-Ehrennadel für besondere Verdienste um den Badmintonsport zu überreichen: Er händigte diese Iris Bardenhorst, der 2. Vorsitzenden des gastgebenden Niedersächsischen Badminton-Verbandes (NBV), NBV- Geschäftsführer Michael Clauß und dem langjährigen nationalen und internationalen Schiedsrichter Volker Jung (Saarländischer Badmintonverband) aus. Ulrich Schaaf, der Präsident des Badminton- Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (BV-NRW), durfte sich sogar über die Ehrenplakette des DBV freuen. Diese wird für besonders hervorragende Verdienste um den Badmintonsport verliehen.
„Als ich in Vorbereitung auf die Ehrungen die ‚Badminton-Lebensläufe‘ der zu Ehrenden angeschaut habe, ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viele Personen es in ‚Badminton-Deutschland‘ gibt, die über viele Jahre mit großem Engagement und hoher Zuverlässigkeit für unseren schönen Sport arbeiten“, meinte Thomas Born.
Die Übergabe der DBV-Ehrennadeln und der DBV-Ehrenplakette fand diesmal bereits am Abend vor dem Verbandstag, im Rahmen eines Empfangs mit Abendessen, zu dem der Niedersächsische Badminton-Verband alle Delegierten und deren Begleitpersonen aus den Landesverbänden bzw. vom DBV sowie weitere Gäste eingeladen hatte, statt.
Positiv überrascht wurde dabei auch DBV-Präsident Thomas Born: Der langjährige Präsident des Badminton-Verbandes Berlin-Brandenburg (BVBB) erhielt aus den Händen seines Nachfolgers Florian Münch für seine Verdienste um den Badmintonsport die Ehrennadel in Gold des Landessportbundes Berlin.

Beide DBV-Ehrenpräsidenten vor Ort

Der NBV fungierte 2018 zum insgesamt dritten Mal in der Geschichte des Deutschen Badminton-Verbandes als Ausrichter des Ordentlichen DBV-Verbandstags: 1972 wurde der DBV-Verbandstag in Hahnenklee durchgeführt, 2008 in Cuxhaven. Dem 54. Ordentlichen DBV-Verbandstag wohnten u. a. auch die beiden Ehrenpräsidenten des DBV, Prof. Dieter Kespohl (Hochspeyer) und Karl-Heinz Kerst (Kleve), bei.

Claudia Pauli (Pressesprecherin DBV)